1930 - Gründungsversammlung des Reitervereins Straelen
Am Sonntag, den 16. Februar 1930 um 17:00 Uhr wurde zur Gründung eines „Reitervereins für Straelen und Umgebung" eingeladen. Zur Versammlung hatten sich eine Menge Interessen eingefunden. Es wurden die Zwecke und Ziele eines ländlichen Reitervereins besprochen: jungen Landwirtssöhne zusammenzuschließen. Durch Reitübungen und Pferdepflege solle die Lust und Liebe zum Pferd geweckt und gefördert. Ebenso sollten die jungen Leute aber auch zu Ordnung, Gehorsam und Pünktlichkeit angehalten werden. Die Anwesenden erklärten ihren Beitritt und mit 24 aktiven Reitern und 32 Ehrenmitgliedern entstand der Reitverein unter dem 1. Vorsitzenden Ludwig van Schayck und seinem Stellvertreter Alfons Kemper.
Das Schul- und Übungsreiten begann in einer Sandgrube in der Dahlheide, in der heute nach Rekultivierung unser Reitgelände mit einem Sprunggarten und einer schönen Reithalle steht. Bei der Gründung des Vereins bestand das Pferdematerial der Reiter fast ausnahmslos aus Kaltblütern.
Während des Zweiten Weltkrieges kam das Vereinsleben völlig zum Erliegen. Nach dem Krieg war die Bereitschaft zur Fortführung des Vereins war gegeben und trotz größter Schwierigkeiten stieg langsam die Mitgliederzahl, und das Vereinsleben florierte wieder. 1947 fand auf den Weiden von Lambert Heffels das erste Turnier nach dem Krieg statt. Etwa 100 Pferde gingen an die verschiedenen Starts und im Verein war wieder Leben.
1955 - Gründung des Fanfarencorps
Das Musikcorps des Reitervereins Straelen (früher Fanfarencorps) wurde auf der Generalversammlung am 02.04.1952 im Lokal Grooterhorst gegründet. Der Gedanke, ein Fanfarencorps zu bilden, kam vom derzeitigen Vorsitzenden Heinrich Ticheloven. Er war der Meinung, die Reiterei und Musik gehörten zusammen. Der Anfang wurde mit Hermann van Treek, Fritz Peeters, Matthias Wilders und Heinrich Brimmers als Fanfarenbläser begonnen. Die offizielle Gründung des Fanfarencorps des Reiterverein Straelen erfolgte dann 1955 nach dem ersten öffentlichen berittenen Auftritt. Im Laufe der Zeit wurde die Gruppe immer beliebter und wurde ständig ausgeweitet. Weitere Instrumente wie z. B. Ventilfanfaren und eine Pauke kamen erstmals 1976 hinzu. Ab 1981 wurden Trompeten, Posaunen, Tenorhörner und kleine Marschtrommeln angeschafft, und das Fanfarencorps begann den musikalischen Wandel zum Blasorchester. Ab 1988 hatte das Corps die Fanfaren nur noch im Namen und als - neben den bereits bestehenden Instrumenten - nun auch noch Tuba und Querflöte hinzukamen, konnte man tatsächlich von einem Blasorchester sprechen. Durch diese positive Veränderung veranlasste die Generalversammlung den Namen des Vereins ab dem 01.09.2002 in "Musikcorps des Reitervereins Straelen e. V. 1955" zu ändern. Die Anerkennung des Publikums bei großen Festumzügen und Bühnenauftritten - wie z. B. beim Rosenmontagszug in Düsseldorf, beim Veilchendienstagszug in Mönchengladbach sowie bei diversen Schützenumzügen - bestätigen den Erfolg, den sich das Musikcorps erarbeitet hat. Das Repertoire reicht von Marschmusik, Polkas und Kirchenmusik über populäre Musicalmelodien bis hin zu Oldies und Evergreens.
1962 - Reitplatzbau
Der Vorstand des Reitervereins hatte schon seit vielen Jahren Überlegungen angestellt, um zu einem eigenen Turnier- und Rennplatz zu gelangen. Das Gelände wurde schließlich im Zuge der Flurbereinigung von der Stadt Straelen zur Verfügung gestellt. In Zusammenarbeit mit dem Sportverein Blau-Weiß Auwel-Holt sollte ein großes Sportzentrum geschaffen werden. Der Vorsitzende des Sportvereins, Laurenz Brouwers, und der Schriftführer des Reitervereins, Matthias Wilders, leiteten die Arbeiten, welche am Montag, dem 05.11.1962 begannen. Trotz mancher Schwierigkeiten darf man die Zusammenarbeit der beiden Vereine als vorbildlich bezeichnen.
Bereits am 4. August wurden Sportplatz und Reitplatz eingeweiht. Somit war der Verein endlich geländeunabhängig zur Abhaltung von Rennen und Turnieren geworden. Auf Grund der guten Bodenverhältnisse war man auch weitgehend witterungsunabhängig.
Am 16.8.1964 fand das erste Turnier auf dem neuen Reitplatz in der Dahlheide statt. Wegen der zahlreichen Nennungen begannen die Vorprüfungen bereits morgens um 8 Uhr. Um 11.30 Uhr wurde ein katholischer Feldgottesdienst auf dem Reitgelände gefeiert. Dank der sonnigen Witterung säumten nachmittags ein paar tausend begeisterte Zuschauer die neue Reitplatzanlage. Alle Prüfungen verliefen spannend, besonders die Rennen auf dem neuen Geläuf wurden zu einem reitsportlichen Erlebnis. Die Stimmung war wie auf einem Volksfest.
1970 - Bau des Geräteraumes und der Richtertribüne
Im Jahre 1967 wurden im Vorstand des Vereins Überlegungen angestellt, wie die Hindernisse und Geräte des Vereins über Winter besser untergebracht werden könnten. Man dachte daran, einen zweigeschossigen Geräteraum in unmittelbarer Nähe des Springplatzes zu errichten, damit bei Turnieren das Obergeschoss als Richtertribüne und Meldestelle genutzt werden kann. Mitte des Jahres 1969 waren Baugenehmigung, Zuschüsse der Stadt Straelen sowie des Kreises und der Landwirtschaftskammer gesichert. Ende 1969 wurde dann mit dem Bau des Gerätehauses begonnen. Die Eigenleistungen des Vereins waren beträchtlich. Dank des vorbildlichen Einsatzes aller Mitglieder des Reitervereins konnten die Bauarbeiten Mitte des Jahres 1970 fertig gestellt werden.
Diesem Höhenflug des Vereins folgte 1970 ein Tiefpunkt. Da die meisten Reiter Familien gründeten und nicht mehr zur Verfügung standen. Eine Handvoll Großpferde und einige Ponys, von Hobbyreitern geritten, waren noch vorhanden. Der Verein bemühte sich um alle Pferdebesitzer im Großraum Straelen und lud sie zu einer Informationsversammlung eingeladen, aus welcher 30 Neuanmeldungen resultierten. Dennoch aktivierte sich das Vereinsleben erst spürbar ab 1975. Unser Turnier- und Übungsgelände platzte bereits 1978 aus allen Nähten. Reiter und Pferdebesitzer aus allen sozialen Schichten wurden Mitglieder des Vereins. Auf allen Turnieren konnten Straelener Reiter Siege und gute Platzierungen erringen.
1979 - Bau der Reithalle
Die Mitglieder des Reitervereins waren im Sommer rundum zufrieden. Man hatte ein herrlich gelegenes Turnier- und Trainingsgelände sowie einen praktischen Geräteraum mit Richtertribüne und Aufenthaltsraum. Doch im Spätherbst und Winter stellte man immer wieder fest, wie witterungsabhängig man war. Bei Frost musste jegliches Reiten eingestellt werden. Auf der Generalversammlung am 09.01.1978 konnte der Vorsitzende den Mitgliedern des Vereins mitteilen, dass die Pläne für den Bau einer Reithalle konkrete Gestalt angenommen hätten.
Bereits auf der Vollversammlung am 23.08.1978 konnte den Vereinsmitgliedern freudig mitgeteilt werden, dass der Rat der Stadt Straelen beschlossen habe, eine Reithalle zu erstellen. Somit durfte man im Jahre 1979 mit dem Baubeginn rechnen. Daraufhin fasste man den einstimmigen Beschluss, dass jedes erwachsene Mitglied des Vereins 60 Arbeitsstunden für den Hallenbau erbringen müsse oder ersatzweise 600 DM zu zahlen habe. Am 12.07.1979 wurde der erste Spatenstich getätigt, und die Arbeiten konnten beginnen. Anfang 1980 hatte der Verein seinen höchsten Mitgliederstand seit seinem Bestehen. Die Begeisterung der Reiter über die Fertigstellung der neuen Reithalle ist verständlich. Erstmals ist jetzt ein witterungsunabhängiges ganzjähriges Training möglich.
2006 - Umbenennung des Vereins
Am 23.03.2006 wurde beschlossen, den Namen des Reitvereins in "Reit- und Fahrverein Straelen 1930 e. V." zu ändern.
2010 - Sandspringplatz
Am 01.06.2010 wurde der neue Sandspringplatz inoffiziell eingeweiht.